Am nächsten Tag ging ein weiterer Tagesausflug zusammen mit Sami und Wilayat in die nahe gelegene Zwillingsstadt von Islamabad, das über 2 Millionen Einwohner zählende Rawalpindi. Die Stadt war ab 1851 eine bedeutende Garnisonsstadt der Briten und ist heute der Sitz der pakistanischen Streitkräfte. Archäologen nehmen an, dass auf dem dortigen Pothohar-Plateau bereits vor 3000 Jahren eine selbständige Kultur siedelte.

Krücken Bahnhof Rawalpindi

Hier besuchten wir einen pittoresken in der Kolonialzeit erbauten Bahnhof, der noch heute in Betrieb ist. Die britischen Einflüsse sah man auch Down Town, wo uns bei einer willkommenen Tasse Tee eine Frau ansprach.

dav
Hier sprach uns eine Frau. Sie freute sich so sehr, dass wir uns nett unterhielten, dass sie mir einen ihrer Ringe schenkte.

 

British Down town Rwalpindi
Rawalpindi Down Town

 

Von meinem Reiseleiter wünschte ich mir noch authentischeres Flair als Down Town. So führte er uns zu kleinen wuseligen Basarstraßen, wo ich das geschäftige Treiben hautnah erleben konnte. Zunächst bewunderte ich ein ehemals prachtvolles, in Rosa gehaltenes Gebäude im indischen Stil mit langen bogenverzierten Loggiareihen, weiteren Balkonen und seitlichen Rundtürmen.

Rawalpindi rosa Haus und ich

In den Nebenstraßen reihten sich dann kleine und etwas größere Läden an einander. Hochblickend bestaunte ich die waghalsig in mehreren Etagen auf einander gebauten schmalen Häuser. Frei hängendes Kabelgewirr ließ gleichfalls vermuten, dass Sicherheitsstandards hier etwas anders interpretiert wurden.

Ich zwängte mich durch Menschenmassen, doch im letzten Moment war immer ein kleiner Pfad für mich frei. Die Leute schauten gleichmütig bis interessiert, denn weit und breit war ich die einzige blonde, noch dazu barhäuptige Frau. Ich schaute sie meinerseits freundlich, aber selbstbewusst an und ließ mich treiben.

Bei einem Laden mit reich bestickten Kleidern hüpfte mein Frauenherz höher. Asalamu Waleikum begrüßte uns ein verhalten freundlicher Händler. Waleikum Asalam war unsere passende Antwort. Es war ein sehr schmaler Laden. So waren stoffverkleidete Podeste vor die prall gefüllten Regale gestellt, auf denen die Händler auf Socken liefen oder es sich im Schneidersitz bequem machten.

Wir quetschten uns hinein und ich ließ mir einige Kleider mit den dazu gehörigen Dupattas zeigen. Neben antiken Saris sammele ich seit vielen Jahren diese zauberhaften, oft noch handbestickten Kunstwerke, die ich gelegentlich selbst trage oder zu etwas anderem Schönen verarbeite. Mir erschienen die Teile beim näheren Hinsehen jedoch als maschinell auf synthetische Stoffe bestickt und trafen so doch nicht recht meinen Geschmack.

Mein paschtunischer Freund hatte die Idee, auf dem Rückweg zum Hotel noch auf einem Markt im Zentrum Islamabads einen Zwischenstopp einzulegen. Hier fand ich dann immerhin unter Hunderten mehrere gewebte Paschminaschals, die ich als Souvenir mit nach Hause nehmen wollte.

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