Buchempfehlungen

Michael Lüders: Wer den Wind säht – Was westliche Politik im Orient anrichtet.
München: Verlag C.H. Beck 2015

Lüders Wer den Wind sät

Wer den Wind sät, wird Sturm ernten – Michael Lüders beschreibt die westlichen Interventionen im Nahen und Mittleren Osten seit der Kolonialzeit und erklärt, was sie mit der aktuellen politischen Situation zu tun haben. Sein neues Buch liest sich wie ein Polit-Thriller – nur leider beschreibt es die Realität. Eine Geschichte erscheint in unterschiedlichem Licht, je nachdem, wo man beginnt sie zu erzählen. Und wir sind vergesslich. Das iranische Verhältnis zum Westen versteht nur, wer den von CIA und MI6 eingefädelten Sturz des demokratischen Ministerpräsidenten Mossadegh im Jahr 1953 berücksichtigt. Ohne den Irakkrieg von 2003 und die westliche Politik gegenüber Assad in Syrien lässt sich der Erfolg des „Islamischen Staates“ nicht begreifen. Wer wissen will, wie in der Region alles mit allem zusammenhängt, der greife zu diesem Schwarzbuch der westlichen Politik im Orient.Portrait

Michael Lüders war lange Jahre Nahost-Korrespondent der Hamburger Wochenzeitung „DIE ZEIT“ und kennt alle Länder der Region aus eigener Anschauung. Als Nahostexperte ist er häufiger Gast in Hörfunk und Fernsehen. Bei C.H.Beck sind von ihm erschienen: Tage des Zorns (2011) über die arabische Revolution und Iran – der falsche Krieg (2012).



Hasnain Kazim: Post von Karlheinz – Wütende Mails von richtigen Deutschen und was ich Ihnen antworte. München: Penguin Verlag 2018

Hasnain Kazim: Plötzlich Pakistan – Mein Leben im gefährlichsten Land der Welt. dtv Verlagsgesellschaft 2015

Hasnain Kazim, 1974 als Sohn indisch-pakistanischer Einwanderer in Oldenburg geboren, schreibt seit 2004 für SPIEGEL ONLINE und den SPIEGEL. Seit 2009 lebt er als Korrespondent im Ausland u.a. in Islamabad, Istanbul und derzeit in Wien.

Bei allem politischen und religiösen Extremismus, dem er bei seiner Arbeit begegnet, versucht er, auch das Schöne und Alltägliche zu beschreiben. Für seine Berichterstattung wurde er als „Politikjournalist des Jahres“ geehrt und mit dem „CNN Journalist Award“ ausgezeichnet. Zuletzt veröffentlichte er unter dem Titel „Plötzlich Pakistan“ seine Erfahrungen als Auslandskorrespondent (2015).



Niaz Qureshi: Zu Fuß von Pakistan nach Deutschland – Ein Pakistaner aus Panjab machte sich zu Fuß auf nach Europa, doch nicht erst in den letzten Jahren, sondern vor mehr als einem halben Jahrhundert. Eigenverlag über Amazon erhältlich.

Qureshi zu Fuß



Souad Mekhennet:
Nur wenn du allein kommst – Eine Reporterin hinter den Fronten des Dschihad.
München: Verlag C.H. Beck 2017

Mekhennet Allein

Aus dem Klappentext: … Was passiert hinter den Fronten des Dschhad? Wie ticken Warlords und jugendliche Attentäter? Spannend wie in einem Krimi berichtet Souad Mekhennet von ihren teils lebensgefährlichen Recherchen in den No-go-Areas des Terrors, allein, ohne Handy, bekleidet mit einer schwarzen Abaya. Die Journalistin Souad Mekhennet deckte die Entführung und Folterung des Deutsch-Libanesen Khaled al-Masri durch die CIA auf, interviewte den Führer von al-Qaida im Maghreb, obwohl ihr die Geheimdienste auf den Fersen waren, lernte ein ägyptisches Foltergefängnis unfreiwillig von innen kennen, enttarnte den berüchtigten IS-Henker „Jihadi John“ und wusste nach den Pariser Anschlägen schon vor der Polizei, wer der in Saint Denis erschossene Attentäter war.


Annemarie Schimmel: Märchen aus Pakistan – Aus dem Sindhi übersetzt und herausgegeben von Annemarie Schimmel. Köln: Diederichs Verlag 1980

Schimmel Märchen

Sind, das Land am unteren Indus und das erste Gebiet der vier großen pakistanischen Regionen, das von den Muslimen erobert wurde, steht im Mittelpunkt dieses Märchenbandes. Wir erfahren hier vom alltäglichen Leben im Islam, auch wie stark die Religiosität in dieser bäuerlichen Kultur verankert ist. Wie diese rund 50 Märchen das äußere Leben des Landes mit Farben und Gerüchen widerspiegeln, so geben sie auch eine andere Eigenheit wieder: sie sind voll von Musik, die mystischer Erfahrung und tiefer Frömmigkeit Ausdruck verleiht.
Wer die Eigenart anderer Völker verstehen will, wird hier Wege abseits des Mainstreams finden.



Jamil Ahmad: Der Weg des Falken – Eine Geschichte in Belutschistan. Hamburg: Hoffmann und Campe Verlag 2013

Titelbild Jamila Ahmad Der Weg des Falken

Auf den Spuren des Jungen Tor Baz – des schwarzen Falken – führt Jamil Ahmad den Leser durch eine archaische Welt. Er erzählt aus der Grenzregion zwischen Pakistan, Afghanistan und Iran, von berückenden Landschaften, von Stammesriten und dem Kampf ums Überleben, aber auch von Weisheit, Mitgefühl und Liebe. Das Schicksal von Tor Baz steht unter einem schlechten Stern. Seine Eltern haben die Stammesregeln verletzt, waren jahrelang auf der Flucht und werden schließlich doch von ihren Angehörigen aufgespürt und erbarmungslos gerichtet. Den Sohn lässt man allein in der Wüste zurück. Zwar überlebt Tor Baz, doch sein Leben entpuppt sich als einzige Odyssee. Mal steht er unter der Obhut eines Soldaten, dann ist er Begleiter und Lehrling eines wandernden Mullahs, schließlich Ersatzsohn eines Paares, dessen eigener Sohn auf zweifelhafte Weise zu Tode kam. Tor Baz erlebt Stammeszwiste und Mädchenhandel, er begegnet Rebellen und Militärs, aber auch ganz normalen Männern und Frauen, die alles geben würden, um ihre traditionelle Lebensweise zu bewahren. Die jedoch beginnt sich vor ihren eigenen Augen aufzulösen.

Roger Willemsen in Zeit online 2013: Literarischer Schlüssel zum Buch.
https://www.zeit.de/2013/19/jamil-ahmad-der-weg-des-falken

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